Von der HR-Expertin zur Fotografin

Von der HR-Expertin zur Fotografin

Es war ein Montagmorgen wie jeder andere. Nicole Wahl saß an ihrem Schreibtisch und fuhr den Rechner hoch. Die erste halbe Stunde am Morgen nimmt sie sich Zeit, um anzukommen und die Arbeit des Tages zu sortieren. Seit nunmehr 16 Jahren arbeitete sie für dasselbe Unternehmen und war in dieser Zeit die Karriereleiter mehrfach aufgestiegen. „Von außen betrachtet war mein Leben eigentlich total stimmig“, sagt Nicole heute. „Beruflich hatte ich alle Voraussetzungen, um zufrieden zu sein: Interessante Projekte, einen sicheren Job und super Kollegen.“ Dennoch hat sie an diesem Morgen eine Entscheidung gefällt, die ihr Leben auf den Kopf gestellt hat: „Ich werde kündigen.“ Wohin sie diese Reise führen wird, wusste sie zu diesem Zeitpunkt noch nicht. Klar war nur eins: Ihre Leidenschaft für die Fotografie wird sie von nun an in den Mittelpunkt ihres Lebens rücken.

Fotoshooting

So spontan ihr Entschluss auch war, einfach fiel er ihr nicht. „Ich hatte zu diesem Zeitpunkt bereits einiges in meinen Beruf investiert“, erzählt Nicole. „Neben meinem Vollzeitjob habe ich im Abendstudium Betriebswirtschaft studiert und im Prinzip auch immer sehr gerne in meinem Feld gearbeitet.“ Dazu kamen die Vorzüge, welche die Arbeit in einem Konzern mit sich bringt: „Die festen Strukturen haben mir finanzielle Sicherheit gegeben. Außerdem hatte ich alle zwei bis drei Jahre die Möglichkeit, eine neue Position zu bekleiden und durfte dadurch ständig neue Herausforderungen annehmen.“ Doch so komfortabel ihre Situation auch gewesen ist, irgendwann war ihr das nicht mehr genug: „Ich wollte von nun an etwas machen, das mich wirklich erfüllt.“

Das Glück der anderen

Fragt man Nicole heute nach dem Grund, warum sie eine sichere Konzernkarriere trotz allem aufgegeben hat, muss sie nicht lange überlegen: „Ich wollte mit Menschen zusammenkommen, die ich mit meiner Arbeit glücklich machen kann. In meinem alten Job konnte ich zwar viele spannende Projekte umsetzen, aber ich hatte selten das Gefühl etwas zu bewegen.“ Durch Zufall kommt sie dann zur Fotografie. Es macht ihr Spaß, sie besucht Kurse und wird stetig besser. „Es war so, als hätte ein Teil von mir nur darauf gewartet, endlich loslegen zu können“, sagt Nicole heute.

Zuerst sind es meist Freunde, die sie fotografiert. Bald spricht sich ihr Talent jedoch herum und immer mehr Anfragen werden an sie herangetragen. „Bis dahin war die Fotografie mein liebstes Hobby, in dem mein gesamtes Herzblut steckte. Ich hätte nicht im Traum daran gedacht, einmal beruflich als Fotografin zu arbeiten“, so Nicole. Als ihr Arbeitgeber dann im Rahmen einer Restrukturierung die Möglichkeit eines Ausstiegs eröffnet, sieht Nicole darin ihre große Chance und ergreift sie. „Die Zeit war reif für diesen Schritt. Ich hatte bereits einen kleinen Kundenstamm und nun auch ein finanzielles Polster, das mir helfen würde die Anfangsphase zu überbrücken.“

Ich wollte von nun an etwas machen, das mich wirklich erfüllt.

Nie mehr Frustshoppen

Leicht fiel ihr die Entscheidung trotz allem nicht. Es stand viel auf dem Spiel und der Weg, den sie einschlagen wollte, führte in eine unsichere Zukunft. Für Erfolg oder Misserfolg war sie allein verantwortlich. „Ich hatte mir im Vorfeld Gedanken darüber gemacht, was mir wirklich wichtig ist im Leben. Und das große Geld war es nicht“, sagt Nicole. „Diese Frage sollte sich jeder ernsthaft stellen und überlegen, ob er auch verzichten kann, um den eigenen Traum zu leben. Angst und Zweifel sind normal und wichtig. Wenn die Leidenschaft dann größer ist als die Angst, dann sollte man den Sprung wagen und das tun, wofür man wirklich brennt.“

Seit jenem Montagmorgen im Büro ist nun knapp ein Jahr vergangen. Nicole hat ihre damalige Entscheidung nicht bereut. Sie ist mit Herzblut bei der Sache und ihre Kunden scheinen das zu spüren: „Die Mundpropaganda funktioniert prima. Auch ohne große Werbung bekomme ich viele Anfragen.“ Das liegt vielleicht auch daran, dass sie sich immer weiterbildet: Sie besucht regelmäßig Workshops und hat eine Ausbildung als Make-Up-Artist gemacht, um ihren Kunden alles aus einer Hand bieten zu können. Auf die Frage, was heute anders ist als noch vor einem Jahr, muss sie lachen. „Ich kann mir das Frustshoppen sparen. Früher bin ich nach der Arbeit noch öfters einkaufen gegangen, um mir etwas Gutes zu tun. Das brauche ich heute nicht mehr.“ Und sie fügt hinzu: „Ich bin trotz geringerem Einkommen viel erfüllter und freier. Auch wenn es keinesfalls immer leicht war, ich würde diesen Schritt immer wieder wagen.“

Wer mehr über Nicole Wahl und Ihre Arbeit erfahren möchte, findet auf ihrer Website www.nicolewahl.de alle wichtigen Infos sowie eine Auswahl ihrer Arbeit. 

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